Unser gemeinsames Europa gründet auf einem Versprechen: Nie wieder entfesselter Nationalismus, nie wieder Krieg auf unserem Kontinent, nie wieder Rassismus, Hetze und Gewalt!
Die Intention des Lehrgangs Wien in Europa ist die Geschichte sowie die Institutionen der Europäischen Union den Lehrgangsteilnehmer*innen näher zu bringen. Darüber hinaus wollen wir auch thematisieren, was man sich unter einer europäischen Städtepolitik vorstellen kann und wie eine politische Teilhabe dahingehend aussieht? Die Europäische Union verfolgt schon seit 1957 eine Gleichstellungspolitik als Ziel, aber was bildet die europäische Realität in diesem Bereich ab und welche Bedeutung hat europäische Gleichstellungspolitik auf nationaler Ebene herunter gebrochen? Wie funktioniert die Sozialpartnerschaft in Europa und wie könnte eine europäische Sozialpolitik aussehen? Wie wird sich die Europäische Union entwickeln und wohin kann uns der europäische Weg führen? Diese und weitere Fragen wollen im Rahmen des Lehrgangs mit Expert*innen erläutert und diskutiert werden.
“Hard Facts”
Dauer: Montags, 3.5.- 28.6.2021 in der Zeit von 18:00 bis 20:00 Uhr
Anforderungen: Durch die Anmeldung zum Lehrgang erklären sich die Teilnehmenden bereit alle Abende des Lehrgangs zu besuchen. Sollte ein Abend nicht besucht werden ist eine kleine Ersatzarbeit zu dem Thema abzugeben. Auch ist die Ausarbeitung eines inhaltlichen Beitrags, zum erfolgreichen Lehrgangsabschluss, erforderlich. Näheres wird bei der Vorbesprechung erläutert.
Im Gespräch mit: LAbg. Dr. Gerhard Schmid, Mitglied Gemeinderatsausschuss Europäische und internationale Angelegenheiten sowie Bundesbildungsvorsitzender der SPÖ und Karin Kadenbach, PR-Beraterin, ehemalige EU-Abgeordnete
Die Europäische Union ist einer Vision entsprungen, einer Vision eines geeinten Europas nach schrecklichen Zeiten des Weltkriegs. Es sollte ein großes Friedensprojekt sein für ein geeintes, stabiles und wirtschaftlich erfolgreiches Europa, indem wir heute auch leben. Wie ist es zur Gründung dieser Europäischen Union gekommen und wie hat sie sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt? Was ist von der Vision geblieben? Wie steht es heute um die „Sozialdemokratie in Europa“? Gerhard Schmid wird mit uns diese und andere Fragen behandeln und Karin Kadenbach, als ehemalige EU-Abgeordnete, über Ihre Tätigkeiten und politischen Schwerpunkte in ihrer Zeit als EU-Abgeordnete sowie über die europäische Zusammenarbeit in der internationalen sozialdemokratischen Familie sprechen.
Im Gespräch mit: Dr. Hatto Käfer, Wirtschaftspolitischer Berater Binnenmarkt, Europäische Kommission, Vertretung in Österreich
Die Institutionen der Europäischen Union regeln eine Vielzahl an Dingen, die für alle Bürgerinnen und Bürger Europas von großer Bedeutung sind. Aber welche Institutionen gibt es? Wofür sind die Europäische Kommission, das Europäische Parlament, der Rat und all die anderen Institutionen eigentlich zuständig? Hatto Käfer arbeitet in der österreichischen Vertretung der Europäischen Kommission, sozusagen in der Botschaft der EU in Österreich, und wird uns einen Einblick darüber geben, welche Institutionen es in der Europäischen Union gibt, wofür diese zuständig sind und wie Gesetze in Brüssel gemacht werden.
Im Gespräch mit: Mag.a Michaela Kauer, Leiterin vom Wien-Haus in Brüssel, Expertin für Städtepolitik auf europäischer Ebene
Europapolitik ist oft auch Regionalpolitik. Deshalb ist es wichtig, dass auch die Städte und Regionen Europas in Brüssel ihre Stimme erheben und am politischen Geschehen teilhaben. Auch die Stadt Wien hat eine eigene Vertretung in Brüssel. Die Leiterin des “Wien Hauses” in Brüssel, Michaela Kauer, wird uns erzählen, wie eine Stadt wie Wien als Teil Europas in die Tagespolitik eingreift, welche Bedeutung die EU-Mitgliedschaft Österreichs für die Stadt Wien hat und wo wir überall erkennen können, dass Wien auch Europa ist.
Im Gespräch mit: EU-Abg. Mag.a Evelyn Regner, Vorsitzende des Ausschusses für Frauenrechte und Gleichstellung, sowie stv. Delegationsleiterin der SPÖ im EU-Parlament und LAbg. Marina Hanke, BA, Vorsitzende der Wiener SPÖ-Frauen
Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist eines der Ziele der Europäischen Union. Seit 1957 ist in den EU-Verträgen verankert, dass Frauen und Männer gleiches Gehalt für gleiche Arbeit bekommen sollen, aber wie schaut die europäische Realität dazu aus? Wie sind Frauen sozial und wirtschaftlich in Europa aufgestellt und was wird unternommen um den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen? Was sind kurz- und langfristige Maßnahmen zur Unterstützung und zum Schutz von Frauen in allen Lebenslagen, besonders auch hinsichtlich der Tatsache, dass die Hauptlast der Coronakrise die Frauen tragen, die das System am Laufen halten. Welche Bedeutung hat europäische Gleichstellungspolitik auf Österreich und im Besonderen auf Wien?
Im Gespräch mit: Mag.a Petra Völkerer , Ökonomin, Leiterin des Brüsseler AK-Europabüros und WKÖ Vertreter
Die Arbeitnehmer*innen- und Arbeitgeber*innenverbände spielen auch auf europäischer Ebene eine wichtige Rolle. So sind AK, ÖGB und die Wirtschaftskammer auch mit eigenen Vertretungen in Brüssel ansässig. Im Europäischen Gesetzgebungsprozess spielt die Sozialpartnerschaft eine wichtige Rolle, mit dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) gibt es sogar eine eigene EU-Institution, in welcher die Sozialpartnerschaft aus allen 27 Mitgliedstaaten vertreten ist. Petra Völkerer, Leiterin des AK Büros in Brüssel wird mit uns über die wichtige Rolle der Sozialpartnerschaft in Brüssel sowie deren Aufgaben sprechen.
Im Gespräch mit: Mag.a (FH) Tanja Wehsely, DAS, Geschäftsführerin Volkshilfe Wien und Mag. Alexander Friedrich, Leiter des Europabüros der Volkshilfe Österreich
Sozialpolitik wird auf allen Ebenen betrieben. Auch auf europäischer Ebene gibt es mit dem Europäischen Sozialfonds (ESF), der “Europäischen Säule sozialer Rechte”, der “Strategie für Menschen mit Behinderungen” und vielen weiteren Initiativen eine ganze Reihe an Maßnahmen, die auch die Sozialpolitk in der Stadt Wien betreffen und beeinflussen. Die Volkshilfe Österreich ist mit einem eigenen Büro in Brüssel vertreten. Die Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien, Tanja Wehsely, und der Leiter des Volkshilfe Büros in Brüssel, Alexander Friedrich, beleuchten daher an diesem Abend die Rolle der Sozialpolitik auf europäischer Ebene, den Einfluss auf die Sozialarbeit in Wien und wie man als NGO in den politischen Prozess eingreifen kann.
Im Gespräch mit: Yolande Kyoni, BA MA, Public Affairs Senior Expertin Wien Energie
Lobbying oder Interessensvertretung spielt eine gewichtige Rolle im politischen Karussell Brüssels. Mehr als 12.000 Dachverbände, Firmen, NGOs, Gewerkschaften usw. sind in Brüssel mit eigenen Büros vertreten und an die 60.000 Lobbyist*innen arbeiten in Brüssel. Auch die Stadt Wien betreibt mit ihrer Vertretung Lobbying, wie wir inzwischen von Michaela Kauer erfahren haben. Natürlich sind auch städtische Betriebe wie die Wien Energie von der europäischen Gesetzgebung stark betroffen und vertreten daher auch in Brüssel ihre Interessen. Wir sprechen daher mit Yolande Kyoni, die bei der Wien Energie europäische Interessensvertretung macht und zuvor als Mitarbeiterin der Europaabgeordneten Hannes Swoboda und Eugen Freund in Brüssel gearbeitet hat. Sie hat den Lobbyprozess von beiden Seiten erlebt und wird uns spannende Einblicke liefern.
Im Gespräch mit: Hon-Prof.in Dr.in Maria Berger, Juristin, Bundesministerin a.D., ehem. Richterin am EuGH, ehem. EU-Abgeordnete und DI Dr. Franz Fischler, ehem. EU-Kommissar, Präsident des Europäischen Forums Alpbach
Was ist aus dem größten europäischen Friedensprojekt geworden, welchen Krisen muss sich die Europäische Union aktuell stellen und auf welche Erfolge kann sie zurückblicken? Wohin führt uns die Vision Europa und wie kann ein Europa 2030 aussehen? Diese und andere spannende Fragen werden wir zum Abschluss des Lehrgangs Wien in Europa mit Franz Fischler und Maria Berger diskutieren.